Romantisches Ländle / Schloß Ludwigsburg
...mit weltgrößter Kürbisausstellung
Das „Blühende Barock Ludwigsburg“ ist die älteste und schönste Dauergartenschau. Mit seinen weitläufigen Parkanlagen und der farbenfrohen Blütenpracht zieht das Blühende Barock Jahr für Jahr Tausende Besucher aus aller Welt an.
Schloss Ludwigsburg präsentiert sich teilweise heute noch in seiner ursprünglichen barocken Gestalt. Andere Bereiche sind stark verändert: Schlossarchitektur und Raumausstattung wurden – in knapp hundert Jahren – von drei aufeinander folgenden Stilepochen geprägt: vom Barock über das Rokoko bis zum Klassizismus.
Beispielhaft für die Schlossbaukunst des Barock
Die Anlage des Ludwigsburger Residenzschlosses steht in der Tradition der böhmisch-österreichischen Baukunst des 17. Jahrhunderts, beeinflusst durch italienische Künstler. Typisch dafür ist der Alte Hauptbau, zunächst als Jagd- und Lustschloss geplant, mit den locker angesetzten Seitenflügeln, Pavillons und Galerien. Das Treppenhaus im Riesenbau, von Johann Friedrich Nette ab 1713 entworfen, bezieht sich auf Vorbilder aus Wien, etwa die Architektur des kaiserlichen Hofbaumeisters Fischer von Erlach.
Spätbarocke Wanddekoration
Charakteristisch für die spätbarocke Dekorationskunst ist das Bandelwerk, ein besondere Art von Ornament, aus geschwungenen, flachen Bändern zusammengesetzt. Schöne Beispiele für diese Stilphase stellen die Wanddekoration und der Deckenstuck im herzoglichen Schlafzimmer im Neuen Hauptbau oder im Spiel- und im Jagdpavillion des Alten Hauptbaus dar. Die vergoldeten Schnitzereien auf der Wandvertäfelung schuf der bayerische Bildschnitzer Joseph Maximilian Pöckhl um 1731.
Fantasie und Exotik im Rokoko
Die Kunst des Rokoko ist im Unterschied zum wuchtigen Barock durch heitere Leichtigkeit geprägt. Der Name des Stils leitet sich von der „Rocaille“ ab, einer asymmetrischen Muschelform. Sie findet sich überall in den Stuckdekorationen, Vertäfelungen und Möbeln dieser Zeit. Besonders schöne Beispiele sind im Appartement von Herzog Carl Eugen im zweiten Geschoss des Neuen Hauptbaus zu sehen, etwa in den Stuckdekorationen von Giovanni Brilli, 1759 geschaffen.
Ein Stil mit klaren Formen: der Klassizismus
Strenge und Geradlinigkeit zeichnen den Klassizismus aus, den Stil, der das Rokoko ablöst. Nicht nur Bauwerke und Innenräume folgen der von der Antike inspirierten klaren architektonischen Gliederung, sondern auch Möbel und Ausstattungen. Ein herausragendes Beispiel ist die Bibliothek des Königs im Neuen Hauptbau. Nikolaus Friedrich von Thouret entwarf 1809 für Friedrich I. den Raum, der rundum mit Bücherschränken aus Mahagoni verkleidet ist, elegant strukturiert mit Wandpfeilern und Giebeln.
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